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Bowling hat nicht primär mit Kraft zu tun. Der wesentliche Impuls, den der Ball mitbekommt,
ist der aus der Pendelbewegung vor dem Loslassen des Balls.
Optimaler Einschlag
Ein Anfänger mit einem geraden Wurf sollte versuchen, bei mittiger Aufstellung über den
dritten Pfeil zu werfen. Schaut man nicht auf die Pins, sondern auf die Pfeile, die sich im
ersten Drittel der Bahn befinden, erhöht dies die Genauigkeit. Wichtig ist, dass man sich
bereits bei der Aufstellung zum Wurf immer auf den gleichen Punkt stellt.
Fortgeschrittene Bowler geben dem Ball eine seitliche Rotation, wodurch er einen Bogen
läuft oder einen Haken schlägt. Läuft der Ball schräg zwischen dem ersten und einem der
beiden dahinter stehenden Pins ein, erhöht dies die Chance auf einen Strike gegenüber dem
frontalen Einschlag eines geraden Laufs. Die Veränderung des Einschlagwinkels durch einen
Bogen oder Haken lässt den Ball auf ideale Weise durch die Pins laufen: Bei einem
mustergültigen Strike läuft der Ball (bei Rechtshändern) zwischen Pin 1 und 3 ein und
erreicht danach Pin 5, der seinerseits die 8 trifft. Von der 5 abgelenkt, trifft der Ball Pin 9.
Die zuerst getroffenen Pins 1 und 3 fallen zur Seite. Pin 1 fällt auf die 2, dieser auf die
4 und die 4 trifft die 7. Pin 3 räumt auf gleiche Weise die Pins 6 und 10 ab. Ohne Rotation
und bei flacherem Winkel ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Ball nach der Ablenkung
durch Pin 1 die 5 nicht mehr erreicht, die 8 bleibt ebenfalls stehen. Durch einen minimal
schlechteren Winkel kann es auch passieren, dass die Kettenreaktion an den Seiten nicht
vollendet wird. Dann bleiben Pin 7 oder 10 (im schlimmsten Fall beide) stehen. Auch wenn
der Ball zu frontal auf die 1 trifft, ist eine Kettenreaktion zu den Seiten Glückssache, was oft
nicht räumbare Splits zur Folge hat (auf beiden Seiten der Bahn bleiben Pins so stehen,
dass sie nur durch äußerst präzise Würfe gleichzeitig getroffen werden können).
Den oben beschriebenen optimalen Eingang (in der Bowler-Sprache „Gasse“ genannt) nennt
man „in the pocket“. Geht der Ball jedoch links am Headpin vorbei (bei einem Rechtshänder),
so nennt man dies eine „Brooklyn“-Gasse.
Ballhaltung
Üblicherweise stecken der Mittelfinger, der Ringfinger und der Daumen in den drei Löchern
(konventionelle Bohrung).
Anlauf
Die Vier-Schritte-Technik ist die häufigste Anlauftechnik:
Der Spieler stellt sich ca. 4½ Schritte von der Foulline auf. Die Position des Standorts
wird je nach Spielweise und Bahnenbeschaffenheit gewählt. Das bedeutet, dass ein geübter
Hook-Spieler sich unter Einbeziehung der Versetzung des Balls einen entsprechenden
Punkt am Anlauf aussucht. Dieser Punkt variiert unter Umständen während des Spiels
aufgrund von Veränderungen in der Bahnbeschaffenheit.
Der erste Anlaufschritt (Rechtshänder mit dem rechten Fuß) ist kürzer als die anderen.
Gleichzeitig bringt man den Ball, welchen man vorher in einer bequemen Position vor dem
Körper (ca. Brusthöhe) gehalten hat, gerade nach vorn. Dabei sollte das Gewicht des Balles
von der anderen Hand getragen werden, um ein Anspannen des Pendelarms zu vermeiden.
Beim zweiten Schritt pendelt der Ball von der vorderen Position nach hinten – hier lässt man
einfach das Gewicht des Balls arbeiten. Beim dritten Schritt befindet sich der Ball nun am
höchsten Punkt hinter dem Körper. Von dort kommt er mit Hilfe der Schwerkraft nun wieder
nach vorn. Der vierte Schritt ist der „Gleitschritt“. Der Spieler verlagert das Gewicht
auf den linken Fuß (bei Rechtshändern) und steigt auf den Fußballen, um das letzte Stück bis
zur Foulline zu gleiten (die Länge variiert je nach Spielweise sehr stark). Währenddessen
kommt der Ball nach vorn – die Hand befindet sich unter dem Ball, als läge dieser in der
Handfläche.
Ballabgabe
Sobald der Ball den Standfuß passiert, kommt der Abgabeprozess. Der Daumen wird
„zugemacht“, somit rutscht dieser aus dem Daumenloch heraus – in der Zwischenzeit bremst
man die Gleitphase mit der Ferse des Standfußes. Die Hand geht nach vorn und folgt der
natürlichen Bewegung, d. h. das Gelenk macht eine 90-Grad-Drehung nach innen. Die
Finger (die sich noch in den Fingertips befinden) werden auf Spannung gebracht und der
Ball wird seitlich etwa in Handshake-Position losgelassen, das erzeugt bei einem
Rechtshänder einen Linksdrall. Folglich ist das Ziel zwischen Pin 1 und 3 anzuvisieren.
Der nach rechts rotierende Ball eines Linkshänders hat das Ziel zwischen den Pins 1 und 2.
Es gibt keine Regel, die es vorschreibt, den Ball mit einem Arm zu werfen. Der Ball kann
auch bis zum Abwurf beidhändig geführt werden. Anders als muskelschwache Anfänger nutzen
internationale Profis diese Technik vermehrt, um die Ballrotation zu verstärken. Das führt
allerdings zu einer ungeraden Haltung zum Ende des Anlaufs und in der Phase der
Ballabgabe.
Da der Profi ebenfalls auf die dreieckigen Pfeile zielt, sucht er einen Pfeil weiter seitlich, um
die Rotation einzubeziehen. Ein Rechtshänder wird einen der drei Pfeile auf der rechten Hälfte
wählen und alle Würfe darüber laufen lassen. Einen gänzlich anderen Pfeil zur Korrektur wird
er nicht (oder nur, wenn die Bahnbeschaffenheit es unumgänglich macht) nehmen, sondern
üblicherweise die Grundposition verändern. Dafür sind die standardmäßig vorhandenen
Markierungen im Anlaufteil der Bahn nützlich. Von diesen Punkten aus werden die einzelnen
Leisten abgezählt. Auch die meisten Würfe auf die stehen gebliebenen Pins werden in dieser
Weise absolviert.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bowling